13.09.2017: Interkulturelle Woche im Oberbergischen will Zeichen setzen

Veranstalter der Interkulturellen Woche (24.- 30. September) wollen zum Dialog anregen

Oberbergischer Kreis. Die Integration von Migranten in Deutschland stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Die allgemeine politische "Großwetterlage" trägt nicht gerade zur Verbesserung bei. „Die Interkulturelle Woche soll im Kontrast dazu ein Zeichen setzen. Ein bereicherndes Forum bieten, um in Kontakt zu kommen und dadurch Angst und Vorurteile abzubauen“, sagt Stefanie Baus von der Integrationsagentur der Caritas Oberberg. Sie leitet die Steuerungsgruppe der Interkulturellen Woche 2017 im Oberbergischen, die auch in diesem Jahr unter dem Motto "Vielfalt verbindet" mit vielen Veranstaltungen und einem großen OberbergFest stattfindet.

Die Steuerungsgruppe lädt zur Interkulturellen Woche 2017 ein. (Foto: OBK)
Die Steuerungsgruppe lädt zur Interkulturellen Woche 2017 ein. (Foto: OBK)

"Gemeinsam möchten wir zeigen, dass Vielfalt für unsere Gesellschaft einen großen Mehrwert bietet und dazu anregen kann, aufeinander zuzugehen und miteinander in Dialog zu treten. Die große Vielfalt steht auf dem Fundament der Grund- und Menschenrechte. Es ist deshalb von immenser Wichtigkeit, dass Verwaltungen, Kirchen, Gewerkschaften, Verbände, Initiativen und Einzelne demokratische Werte und Haltungen verteidigen und für ein von Respekt und Miteinander geprägtes Zusammenleben eintreten", sagt Landrat Jochen Hagt und lädt alle Bürgerinnen und Bürger im Oberbergischen ein, an der Interkulturellen Woche teil zu nehmen.  

Als Einstimmung diente eine besondere Art der Begegnung in der evangelischen Kirche Wiehl. Dort trafen sich rund 50 Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen - darunter 35 muslimische Frauen und Männer. Bei einer Führung durch die Kirche wurden die Symbole wie Taufbecken und Kirchenfester erklärt. Bei Kuchen und Tee haben sich die Besucherinnen und Besucher ausgetauscht. „Aufgrund der vielen positiven Reaktionen aller Teilnehmenden möchten wir solche Formen der Begegnung fortsetzen“, sagt Monika Höhn, Ometepe-Projekt Nicaragua.

Raum für politische Diskussionen, gemeinsame Freude an Kultur und Anregung zum Dialog bieten die knapp 40 kreisweiten Veranstaltungen der zahlreichen Organisatoren vom 24. bis 30. September 2017. Abdul Schwotzer von der Afrika Union Gummersbach e.V. wirbt für den Afrikanischen Abend mit typisch afrikanischen Speisen, Musik und Tanz. Er freut sich auf die vielfältigen Begegnungen: „Afrika ist ein großer Kontinent mit vielen Mentalitäten und unterschiedlichen Kulturen. Menschen aus Ghana sind nicht wie Menschen aus Kenia. Wir lernen uns an dem Abend teilweise gegenseitig erst kennen. Trotzdem haben wir dasselbe Ziel: Wir wollen alle an der Gesellschaft im Oberbergischen teilnehmen“, sagt Abdul Schwotzer.

Bis zum abschließenden OberbergFest im Wiehlpark bieten sich zahlreiche Gelegenheiten zum interkulturellen Austausch. Bei dem Mitmachfest sind alle Gäste aufgefordert etwas Landestypisches mitzubringen, sagt Konrad Gerards von der Flüchtlingshilfe Wiehl. Auch Leckeres aus der oberbergischen Küche wird erwartet. Bei der Abschlussfeier wird zudem ein Häkeltipi eingeweiht, das die Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck als Symbol für Integration initiiert hat. Rund 400 Menschen aus der Region haben inzwischen mehr als 1.200 Quadrate gehäkelt, die zu einem großen, bunten Zelt zusammengesetzt werden. "Nach der Feier wird das Häkeltipi weiterziehen", sagt Dorothea Wirtz, die das Gemeinschaftswerk organisiert hat. Weltweit gibt es inzwischen 25 dieser selbstgefertigten Großraumzelte. Das Oberbergische Häkeltipi ist eines dieser Symbole für Integration. 

Weitere Informationen zur Interkulturelle Woche und das komplette Programm erhalten Sie auf  www.interkulturellewoche.de.



Letzte Änderung: 13. September 2017