14.08.2023: Ehrenamtliches Engagement zur Sicherheit für Seniorinnen und Senioren

Ehrenamtsinitiative Weitblick und Kreispolizei schulen Beraterinnen und Berater

Oberbergischer Kreis. Für Sicherheit im Alter setzt sich die Ehrenamtsinitiative Weitblick des Oberbergischen Kreises gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis ein. Im Rahmen eines Ehrenamts werden Beraterinnen und Berater gewonnen, die Seniorinnen und Senioren für Situationen sensibilisieren, in denen sie von Kriminalität bedroht sind. Die ehrenamtlichen Multiplikatoren geben beispielsweise Tipps, wie sich gerade ältere Menschen vor Diebstählen und dem sogenannten Enkeltrick schützen können und in der eigenen Wohnung sicher sind.

"Der Oberbergische Kreis ist einer der sichersten Landkreise in Nordrhein-Westfalen. Dennoch gibt es bestimmte Situationen, in denen gerade ältere Menschen ins Visier von Kriminellen geraten können. Mit der Ausbildung von Seniorensicherheitsberaterinnen und -beratern haben die Ehrenamtsinitiative Weitblick und die Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis dagegen ein erfolgreiches Konzept erarbeitet. Ich appelliere an Bürgerinnen und Bürger, sich ebenfalls als ehrenamtliche Beraterinnen und Berater ausbilden zu lassen. Sie können als Multiplikatoren über Gefahrensituationen informieren und vermitteln, wie sich ältere Menschen etwa vor Eigentumsdelikten und gewalttägigen Übergriffen schützen", sagt Landrat Jochen Hagt.

Seniorensicherheitsberaterin Jutta Ramackers ist Standortlotsin der Ehrenamtsinitiative Weitblick des Oberbergischen Kreises. Sie möchte Seniorinnen und Senioren über Gefahren aufklären und vor Schaden durch Kriminelle schützen. (Foto: Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis)
Seniorensicherheitsberaterin Jutta Ramackers ist Standortlotsin der Ehrenamtsinitiative Weitblick des Oberbergischen Kreises. Sie möchte Seniorinnen und Senioren über Gefahren aufklären und vor Schaden durch Kriminelle schützen. (Foto: Kreispolizeibehörde Oberbergischer Kreis)

Die geschulten Multiplikatoren vermitteln konkrete Präventionsmaßnahmen in Senioreneinrichtungen, bei Seniorenveranstaltungen, in Seniorenvereinen und bei weiteren Seniorentreffen. Bereits seit sieben Jahren ist Jutta Ramackers als ehrenamtliche Seniorensicherheitsberaterin kreisweit im Einsatz, um mit Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen insbesondere ältere Menschen über Gefahren aufzuklären und vor Schaden zu schützen. Schwerpunkte dabei sind beispielsweise Informationen rund um Taschendiebstähle, Haustürgeschäfte, aktuelle Betrugsmaschen am Telefon, aber auch Gefahren im Internet und Tipps zur Verkehrssicherheit. Themen sind hier etwa: die Sichtbarkeit bei Dunkelheit und Dämmerung oder die eingeschränkte Sicht durch tote Winkel.

"Es geht hier um mehr, als nur vor kriminellen Taten zu warnen"

"Was mich antreibt diese Vorträge zu halten, ist die Hoffnung Seniorinnen und Senioren davor zu bewahren, Opfer dieser kriminellen Täter zu werden", sagt Jutta Ramackers. "Der materielle Verlust ist schon schlimm genug. Bei einigen dieser Straftaten ist dieser aber noch das geringere Übel. Hier wird die Straftat oft zu einem schweren Eingriff in das persönliche Leben mit erheblichen seelischen Belastungen für die Senioren. Wie konnte mir das nur passieren, wie konnte ich darauf reinfallen? Es geht um die Kränkung der Ehre und der Würde, Selbstzweifel, Scham und ob das noch nicht genug wäre, finden viele Opfer in diesen Fällen auch keinen angemessenen Beistand, sondern erhalten nur Kopfschütteln, Unverständnis, Vorwürfe und Demütigungen. Wie konnte Dir das nur passieren?"

Bezeichnend für das beispielhafte Engagement von Jutta Ramackers ist, dass sie immer wieder den Kontakt zu den Präventionsdienststellen der Polizei sucht. Dort lässt sie sich über aktuelle Entwicklungen und neue Tricks der Kriminellen auf den aktuellen Stand bringen. Dabei begegnet sie den Polizisten auf Augenhöhe, denn diese schätzen ihr Engagement und ihre Kompetenz sehr.

Wichtige Unterstützung der polizeilichen Präventionsarbeit

„Es ist eine sinnvolle Arbeit und es macht Spaß“, sagt Jutta Ramackers. „Wenn ich nur hin und wieder jemanden vor Schaden bewahren kann, lohnt sich dieses ehrenamtliche Engagement!“
Aus Sicht der Polizei sind die Seniorensicherheitsberatungen von Ehrenamtlern ein echter Mehrwert. Als Multiplikatoren unterstützen sie die Polizei bei deren Präventionsarbeit. Jutta Ramackers sagt, dass sie sehr viele dankbare Rückmeldungen für ihre Arbeit bekommen hat. Darunter zum Beispiel auch von Opfern von Betrügern, die sich aus Scham oder Angst zuvor nicht trauten, Familienangehörigen davon zu erzählen. „Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen! Man ist nicht darauf vorbereitet, sitzt zu Hause gemütlich auf dem Sofa, das Telefon klingelt und man wird plötzlich mit Horrornachrichten konfrontiert. Deshalb ist die Arbeit so wichtig, damit die Menschen diese Tricks kennen."

Interessierte, die sich ehrenamtlich im Bereich der polizeilichen Prävention engagieren möchten, können an folgenden Informationsveranstaltungen teilnehmen:

am 14.09.2023 im Rathaus Wipperfürth um 15:00 Uhr

am 20.09.2023 im Bürgersaal Waldbröl um 15:00 Uhr

am 22.09.2023 im Polizeigebäude Gummersbach um 10:00 Uhr

Weitere Informationen und Anmeldung bei Sabrina Maar, von der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle per E-Mail an sabrina.maar@polizei.nrw.de oder telefonisch: 02261 8199-880.



Letzte Änderung: 14. August 2023