24.08.2023: Großübung und Informationen zum Thema Dekontamination: Erfolgreicher Aktionstag an der AGewiS

Rettungskräfte und Auszubildende probten Dekontaminationseinsatz

Oberbergischer Kreis. Auf wirkungsvolle Maßnahmen zum Schutz vor gesundheitlichen Gefahren, insbesondere Infektionen, hat die Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) des Oberbergischen Kreises aufmerksam gemacht. Auf einem Aktionstag auf dem Steinmüllergelände informierten Vertreterinnen und Vertreter der AGewiS über Maßnahmen zur Dekontamination und Desinfektion.

Großes Engagement am Aktionstag Dekontamination der AGewiS/ Rettungsfachschule (v.l.): Björn Koch; Kurskoordinator der Desinfektorenschule; Anja Henk-Göbel (AGewiS) und Maik Göbel (r.), Leiter Rettungsfachschule mit angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern. (Foto: OBK)
Großes Engagement am Aktionstag Dekontamination der AGewiS/ Rettungsfachschule (v.l.): Björn Koch; Kurskoordinator der Desinfektorenschule; Anja Henk-Göbel (AGewiS) und Maik Göbel (r.), Leiter Rettungsfachschule mit angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern. (Foto: OBK)

Für rund 80 Auszubildende der Rettungsfachschule der AGewiS bot der Aktionstag Gelegenheit, einen Dekontaminationseinsatz unter wirklichkeitsnahen Bedingungen zu durchlaufen. Dazu hatte die Feuerwehr Marienheide eine Dekontaminationsstraße aufgebaut. Bei diesem "Verletzten-Dekontaminationsplatz NRW" handelt es sich um eine taktische Einheit, die kontaminierte Verletzte soweit von gefährlichen Verunreinigungen befreit, dass sie medizinisch weiterversorgt werden können.Die Feuerwehr Gummersbach war mit einem Hilfleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) vor Ort. Der Löschzug Strombach unterstützte mit dem "Gerätewagen Logistik".

Innerhalb von 40 Minuten wurde der Dekontaminationsplatz mit Duschgasse und Band zum Liegendtransport aufgebaut. So können bis zu 50 Verletzte pro Stunde versorgt werden. (Foto: OBK)
Innerhalb von 40 Minuten wurde der Dekontaminationsplatz mit Duschgasse und Band zum Liegendtransport aufgebaut. So können bis zu 50 Verletzte pro Stunde versorgt werden. (Foto: OBK)

Die angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter erhielten eine Einweisung, wie Verletzte versorgt werden müssen, die mit Viren oder Schadstoffen infiziert wurden. Die Behandlung der (gespielt) kontaminierten Patienten verlief auch für die Auszubildenden schweißtreibend. Um sich vor Gefahrstoffen zu schützen, mussten sich die Helferinnen und Helfer in Chemikalienschutzanzüge zwängen und jeweils drei Paar Schutzhandschuhe übereinander anziehen sowie schwere Stiefel. "Patienten"-Puppen wurden entkleidet, gewaschen und getrocknet und zur Weiterbehandlung übergeben. Einige Auszubildende legten sich zur Selbsterfahrung auf eine Tragbrett, das über eine Rollenbahn aus dem Dekontaminationsraum hinaus führt. Weitere Auszubildende führten Arbeitsabläufe wie Blutdruckmessung, EKG-Elektroden kleben, Zugänge legen unter erschwerten Bedingungen mit Chemikalienschutzhandschuhen durch. "Alle angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter haben ihren anspruchsvollen Übungseinsatz gemeistert", sagt Maik Göbel, stellvertretender Leiter der Desinfektorenschule der AGewiS.

Die angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter absolvierten in ihren Schutzanzügen einen schweißtreibenden Übungseinsatz. (Foto: OBK)
Die angehenden Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter absolvierten in ihren Schutzanzügen einen schweißtreibenden Übungseinsatz. (Foto: OBK)

Ausbildung zum Desinfektor 

Auch für interessierte Besucherinnen und Besucher gab es neben den Übungseinsätzen Informationen und Vorträge zu Dekontamination und Desinfektion. Maik Göbel weist auf ein gesteigertes Bewusstsein für Hygienemaßnahmen und Desinfektion seit Ausbruch der Corona-Pandemie hin. So wurde auf dem Aktionstag auf das Berufsbild des Desinfektors aufmerksam gemacht, das an der AGewiS ausgebildet wird. Sie sind beim Einsatz des Dekonzugs als Fachberater tätig. Zugangsvoraussetzung ist ein Mindestalter von 18 Jahren und ein Schulabschluss.
Desinfektoren und Desinfektorinnen kommen zum Einsatz in Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen, im Rettungsdienst, bei Feuerwehren, bei der Polizei, in Justizvollzugsanstalten, in Kitas, in Gebäudereinigungsunternehmen und Wäschereien (insbesondere Krankenhauswäsche), bei Gesundheitsämtern, in Betrieben der Lebensmittelproduktion, in Bäderbetrieben, Hotels, Einrichtungen der Gemeinschaftsunterbringung und im Bestattungsgewerbe. Das Ziel von Desinfektionsmaßnahmen im klinischen Alltag ist die Zahl von Erregern so weit zu reduzieren, dass keine Infektion mehr von ihnen ausgehen kann bzw. keine Erregerübertragung mehr möglich ist. 

Weitere Informationen auf www.agewis.de 

Der "Verletzten-Dekontaminationsplatz NRW" vor dem AGewiS-Gebäude mit Trägerfahrzeug und Technikraum. (Foto: OBK)
Der "Verletzten-Dekontaminationsplatz NRW" vor dem AGewiS-Gebäude mit Trägerfahrzeug und Technikraum. (Foto: OBK)
Der Technikraum mit Warmwasseraufbereitung und Lüftung am Dekontaminationsplatz. (Foto: OBK)
Der Technikraum mit Warmwasseraufbereitung und Lüftung am Dekontaminationsplatz. (Foto: OBK)
Die Auszubildenden erhielten zum Übungseinsatz am Dekontaminationsplatz eine intensive Einweisung. (Foto: OBK)
Die Auszubildenden erhielten zum Übungseinsatz am Dekontaminationsplatz eine intensive Einweisung. (Foto: OBK)


Letzte Änderung: 24. August 2023